Mein Wald

Eine kleine Hommage an „meinen“ Wald

In meinem Heimatort Gonterskirchen oder auch in Laubach beginnt ein
weites Reich der schönsten Wälder und lautloser Wiesentäler, in die man
– wie auch immer – wunderbar eintauchen kann.
Die Stadtwaldstiftung  Laubach verfügt über 1800 Hektar Waldflächen, die seit Jahren naturnah bewirtschaftet werden. Dies bedeutet keine Kahlschläge oder flächige Befahrung des Waldes und kein Einsatz von chemischen Substanzen. Stattdessen wird das Prinzip der natürlichen Verjüngung verfolgt.
Die Bewirtschaftung orientiert sich also an ökologisch besonders hohen Ansprüchen, die sich nach den Standards der Forstzertifizierung PEFC richten. Der Laubacher Wald ist somit der ideale Ort, um im Einklang mit der Natur Waldbaden zu erleben. Rund um Laubach ist man zum Beispiel schon nach wenigen Minuten im Wald allein und kann stundenlang darin abtauchen, ohne direkt mit der Zivilisation in Berührung zu kommen.
Die dichten Buchen- und Fichtenwälder sind in dieser Landschaft immer wieder unterbrochen durch Wiesen, und vielleicht ist es diese Ausgeglichenheit zwischen aufrechten und ruhenden Flächen, die ihren eigenartigen Zauber ausmacht. Auch der Wechsel zwischen Licht und Dunkel, die hier unentwegt ineinander übergehen, gehört dazu. Und das Wasser in den zahlreichen Bächen ist hier noch intakt, nicht zuletzt zum Wohle „meines“ Waldes, in den ich mich gerne zum Baden zurückziehe – kommen Sie mit?

Die Wälder schweigen
Die Jahreszeiten wandern durch die Wälder.
Man sieht es nicht. Man liest es nur im Blatt.
Die Jahreszeiten strolchen durch die Felder.
Man zählt die Tage. Und man zählt die Gelder.
Man sehnt sich fort aus dem Geschrei der Stadt.

Das Dächermeer schlägt ziegelrote Wellen.
Die Luft ist dick und wie aus grauem Tuch.
Man träumt von Äckern und von Pferdeställen.
Man träumt von grünen Teichen und Forellen.
Und möchte in die Stille zu Besuch.

Man flieht aus den Büros und den Fabriken.
Wohin, ist gleich! Die Erde ist ja rund!
Dort, wo die Gräser wie Bekannte nicken
und wo Spinnen seidne Strümpfe stricken,
wird man gesund.

Die Seele wird vom Pflastertreten krumm.
Mit Bäumen kann man wie mit Brüdern reden
und tauscht bei ihnen seine Seele um.
Die Wälder schweigen. Doch sie sind nicht stumm.
Und wer auch kommen mag, sie trösten jeden.

Erich Kästner